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Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln
Liebe Freundinnen und Freunde des CVJM in Bayern,
beim ersten Lesen muss ich zugeben, habe ich mich über dieses Bonhoeffer-Zitat geärgert: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“. Was für eine Überheblichkeit steckt in diesen Worten! Denn natürlich gibt es Menschen, die Ostern kennen und verzweifeln. Christen sind da nicht ausgenommen und Gründe zum Verzagen gibt es genug: die Pandemie, Todesfälle, Einsamkeit, Existenzängste, Familienkrisen, Unversöhnlichkeit, psychische Erkrankungen, Süchte ... – die Bibel und mein Leben ist voll von Menschen, die oft nicht mehr ein noch aus wissen – mich mit eingeschlossen.
Doch jetzt kann man Bonhoeffer wirklich nicht absprechen, dass er nicht selbst genügend verzweifelte Situationen durchleben musste. Wie kann er das dann nur gemeint haben? Seine letzten Worte vor seiner Hinrichtung am 9. April 1945 halfen mir, ihn besser zu verstehen. Er sagte zu seinen Mitgefangenen im KZ Flossenbürg: „Das ist das Ende. Für mich aber der Beginn des Lebens.“ Bonhoeffer stellte seinen Tod und damit sein ganzes Leben mit allen Höhen und Tiefen unter das Versprechen Jesu (Joh 11,26): „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“
Dies gibt uns in den aussichtslosesten Momenten unseres Lebens die Hoffnung und damit die Energie, auch schwierigste Situationen zu bewältigen. Deswegen das leere Grab. Deswegen der Ostergruß, mit dem wir Dich heute im Namen der bayerischen CVJM-Familie grüßen: Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Carola Welker Michael Götz
Vorsitzende Generalsekretär
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